2. Kulturgottesdienst

Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens

11. Oktober 2008

plakat nosferatu kulturgottesdienst

Der Mensch deutet sein Leben mit Hilfe der Dinge, die er sieht und hört. Mehr und mehr tragen Kino und Fernsehen zu dieser Weltdeutung bei. So sangen die Menschen beim Untergang des Luxusdampfers „Sun" vor einigen Jahren als das Schiff sank, so wie sie es im Film „Titanic" im Kino gesehen hatten. Allerdings sangen sie nicht Psalmen, sondern „My Heart will go on" - die Titelmusik des Filmes.

Drehbuchautoren in Hollywood wissen um die Kraft der Bilder und welche Bilder und Themen die Menschen ins Herz treffen. Dabei bedienen sie sich gerne und oft bei der christlichen Überlieferung, denn das „was den Menschen unbedingt angeht" (P. Tillich) ist sowohl Inhalt der Religion, wie des Kinos. Die Unterschiede sind oft gering, auch wenn die Sprache eine ganz andere ist.

Die Sehnsucht und die Bedürftigkeit nach Erlösung ist ein zentrales Thema des neuen Testaments. Um Erlösungsbedürftigkeit geht es auch in dem Stummfilmklassiker „Nosferatu - Symphonie des Grauens" des deutschen Regisseurs F.W. Murnau aus dem Jahr 1922.
Dieser Film gab die Vorlage zum Gottesdienst und wurde im Anschluss an den Gottesdienst in der restaurierten Fassung gezeigt und live auf der Orgel begleitet.

Florian Fiechtner Komponist Kulturgottesdienst Filmmusik

Musikalisch bot der Abend eine Welturaufführung der neuen Filmmusik des Komponisten Florian Fiechtner. Herr Fiechtner spielte persönlich an der Orgel der Martinskirche und präsentierte seine musikalische Interpretation der Geschichte des Grafen Orloks und seiner Sehnsucht nach Erlösung. Die für die damalige Zeit rasante Schnittfolge des Filmes ließ Fiechtner nicht auf Leitmotivik zurückgreifen, sondern er entschied sich für eine dynamische Untermalung des murnauschen Werkes.

 

 

 

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