Der Groschengottesdienst

Florian Hilleberg, Autor der Heftromanreihe "Geisterjäger John Sinclair" predigt über Gott als literarische Figur

Bei diesem Kulturgottesdienst sollten eigentlich alle Besucher gut vorbereitet gewesen sein, denn rein statistisch hat jeder Deutsche mindestens drei der Romane gelesen, um die es ging. Doch als ich beim mit 150 Besuchern gut besuchten letzten Kulturgottesdienst fragte, da zeigte es sich, dass lediglich ein einziger auch nur mit dem Namen etwas anfangen konnte.
Es wird um Groschenromane gehen, speziell um den Geisterjäger John Sinclair. Diese Reihe feiert in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum und hat eine Gesamtauflage von sagenhaften 250 Millionen (nur zum Vergleich: Die Gesamtauflage von Günther Grass beträgt 5 Millionen).
Fast 2400 Bände sind bislang erschienen. 300 Hörspiele und 50 Hörbücher. Es gab eine Fernsehserie, Comics und ein Videospiel. Nur bei Kirchengebundenen scheint dieses popkulturelle Phänomen nicht zur Entfaltung zu kommen.
 
Diese Bildungslücke wollen wir schließen und haben dazu den Autoren Florian Hilleberg gebeten, über den Geisterjäger zu predigen.
Die Einladung hat drei Gründe. Erstens sollten wir als Kirche immer bereit sein zu lernen und angesichts der unglaublichen Reichweite machen die Groschenromane anscheinend etwas richtig.
Zweitens habe ich als 10,11-Jähriger diese Hefte verschlungen und mir für die Predigten den ein oder anderen literarischen Kniff dort abgeschaut.
Und drittens geht es um den Inhalt dieser Hefte: Denn dort strotzt es von religiöser Symbolik und sehr freimütig und mit viel schriftstellerischer Freiheit bedienen sich die Autoren aus der Bibel und der christlichen Tradition. Der Geisterjäger bekämpft die Mächte des Bösen mit einem Kreuz, das der Prophet Hesekiel geschmiedet habe, in einem Band erfahren die Leser, dass Sinclair eine Wiedergeburt des biblischen Königs Salomon sei. Die Erzengel, die Bundeslade, Weihwasser, der Teufel höchstpersönlich, all das ist selbstverständlicher Bestandteil der Reihe.
Nur einer kommt nicht vor in 2400 Romanen: und das ist Gott. Warum das so ist und worin denn die Schwierigkeit besteht über Gott zu schreiben, diese Fragen beantwortet ihnen Autor Florian Hilleberg, der unter dem Pseudonym Ian Rolf Hill für John Sinclair schreibt.
Das Vorgespräch war richtig spannend und es gab genug Fragen und Stoff für mehrere Gottesdienste.
Für den Autor wiederum war es spannend zu hören, dass man allein durch das Lesen der Hefte ziemlich sicher herausfinden kann, in welcher Konfession der jeweilige Autor aufgewachsen ist.

 

 

Sie können die PRedigt von Florian Hilleberg hier als pdf downloaden

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Predigt Gott als literarische Figur-John
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Vielen Dank an Sabine Berkefeld vom prinzenstudio.de